Geodätische Rechenmethoden

Temporäre GNSS-Basisstation

Vorlesung und Übungen

Das Modul Geodätische Rechen­methoden ist dem ersten Semester der Studien­gänge Geoinformatik und Vermessung B.Sc. und den dualen Varianten Kombiniert Studieren der Hochschule Mainz zugeordnet. Alle Unterlagen zu diesem Modul werden unter OpenOLAT bereitgestellt. Die erste Lehrveranstaltung im Sommersemester 2023 zu diesem Modul findet am 20.03.2023 ab 11:45 in Präsenz statt: Hochschule Mainz Campus, Raum B1.09.


Einführung zu Koordinaten- und Höhen­systemen

Der Flyer des LVermGeo RLP zum GPS-Vergleichspunkt Bad Kreuznach gibt einen ersten, exemplarischen Überblick zu den in Deutschland gebräuchlichen Bezugs­systemen, den unterschiedlichen Koordinaten­darstellungen (kartesisch, geographisch), sowie den jeweils zugehörigen Abbildungen. Für die Kalkulation geodätischer Reduktionen, bei der (nur) die etwa metergenaue Kenntnis eines im Messgebiet zentral gelegenen, repräsentativen Punktes benötigt wird, nutzen wir:



Diese Quellen liefern Genauigkeiten im Bereich weniger Meter. Sie sind für die Navigation konzipiert und geeignet. Sie sind für die Berechnung geodätischer Reduktionen ausreichend. Für die präzise Georeferenzierung im geodätischen Sinne sind sie nicht ausreichend.


Geodätische Streckenreduktionen

Für die Höhenreduktion von Strecken auf das Bezugsellipsoid nutzen wir:



„Die alte Praxis, Geoidhöhen im normalen Vermesser­leben zu vernachlässigen, funktioniert nicht mehr“, merkt Peter Hotzel (2008) an. Im Hintergrund steht die weitgehende Umstellung vom Gauß-Krüger-Meridian­streifen­system nach ETRS89/UTM durch die Vermessungs­verwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 2010 bis 2020. Private Unternehmen haben sich für diese Umstellung zum Teil eigene Strategien und Zeit­horizonte vorgegeben. Otto Heunecke (2017) spitzt diese Aussage zu und formuliert für die CAD- bzw. BIM-gestützte Planung und Umsetzung von Bau­vorhaben: „Da heute von »Jedermann« mit GNSS-Empfängern gemessen wird, muss allen Beteiligten bei satelliten­gestützten Höhen­bestimmungen der Umgang mit Quasi­geoidhöhen bekannt sein“.


Martin Schlüter